Tourismus-Marketing kritisiert Expo-Geschäftsführung

Einnahmeausfälle in Höhe von 30 Millionen Mark befürchtet. Expo weist Kritik zurück

Die Berliner Tourismuswirtschaft macht die Geschäftsführung der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover für Einnahmeausfälle von über 30 Millionen Mark verantwortlich. Der Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH, Hanns Peter Nerger, sagte der Welt am Sonntag, die Zahl zusätzlicher Berlin-Übernachtungen werde „um 15 bis 20 Prozent“ unter der Erwartung von 600.000 liegen. Damit seien finanzielle Einbußen verbunden.

Nerger bemängelte weiter, durch ständige personelle Wechsel in Hannover sei eine zielgerichtete Zusammenarbeit nicht möglich gewesen. So seien in der Vergangenheit mehrfach vereinbarte Projekte zur Berlin-Werbung im Ausland kurzfristig abgesagt worden. Nachdem nun das gemeinsame Buchungssystem aus Berliner Sicht fehlgeschlagen sei, sei die Zeit „für viele wünschenswerte Marketingmaßnahmen leider verstrichen“. Als Konsequenz will die Berliner Tourismuswirtschaft ihre eigene Werbung verstärken.

Die Versäumnisse bei der Expo GmbH lägen vor allem im schlechten Marketing und in der schlechten Kooperation mit Berlin. Der Tourismus-Chef der Expo, Walter Krombach, wies die Anschuldigungen zurück. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, sagte er.dpa