Nicht ganz fair ■ 
: Spiel mit dem Feuer

Gut, dass Bremen nicht Magdeburg ist. Sonst würden vielleicht schon Häuser brennen: 500 Asylbetrüger, die den Steuerzahler Millionen kosten, das ist manchen Rechten einen Anschlag wert. Es würden sich genug Nicker finden – während die Polizei nach extremistischen Übeltätern fahndet. Doch der Innensenator hat selbst gezündelt.

Ein anderer Schluss bleibt nach gründlicher Betrachtung nicht. Aus 500 bundesweit vermeldeten Betrügern wurden Verdachtsfälle. 181 davon zwar „zweifelsfrei“. Aber bitte, angesichts der Geheimhaltungsstufe bei den laufenden Ermittlungen – wer könnte da wirklich frei von Zweifel sein, außer die Ermittler selbst? Zumal sich schnell überschauen lässt, dass viele der Betrüger noch minderjährig sind – mit deren Abschiebung man zwar viel Geld sparen kann. Aber wirklich verbrochen haben die nichts.

Man sollte Klartext reden: In manchen libanesisch-kurdischen Großfamilien gibt es echte Hard-Core-Leute. Mit denen haben einige Bremer echte Probleme: Drogen, räuberische Erpressung, Waffen. Opfer durchaus auch Familienmitglieder. Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter wissen Bescheid. Das ist ein Problem – und eine Folge auch von Krieg im Libanon und in der Türkei. Wir haben es mit Kurden zu tun, die sich in Europa auf ihre Art durchs Leben schlagen. Das ist keine feine Art. Sie darf nicht erlaubt werden. So wenig wie die Kriege, die diese Menschen in die Flucht schlagen – aus dem Libanon oder aus türkischen PKK-Gebieten. Eva Rhode