Perschau widerspricht Haller

■ Ex-Staatsrat: Sanierung gelingt nicht

Finanzsenator Hartmut Perschau sieht „gute Chancen, daß uns die Sanierung und die Zukunftssicherung unseres Bundeslandes gelingt“. Mit dieser Erklärung reagierte Perschau auf die Studie des „Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung" (BAW), die zu dem Ergebnis kommt, dass Bremen nicht in der Lage sein wird, die Sanierung bis zum Jahre 2004 erfolgreich zu beenden. Der Studie kommt besondere Bedeutung zu, weil der Architekt des „Investitions-Sonder-Programms“ (ISP), der frühere Staatsrat Frank Haller, heute Leiter des BAW ist.

In der Studie werden die Wirtschaftsdaten der letzten Jahre im Detail ausgewertet; der industrielle Sektor, der in allen Großstädten schrumpft, hat danach in Bremen immer noch große Bedeutung. Wachstumszahlen der Automobilindustrie täuschen, so die BAW-Studie, über das strukturelle Problem Bremens hinweg, nämlich das nach wie vor unterdurchschnittliche Wachstum des Dienstleistungssektors.

In seiner Stellungnahme geht Perschau auf die Argumente der BAW-Studie und seines früheren Staatsrates nicht ein, sondern zählt noch einmal die bekannten Investitionsprojekte des ISP auf. „Wir müssen die hohe Investitionsquote beibehalten und eine konstruktiven Flächenpolitik, wenn wir den notwendigen Strukturwandel fortsetzen und vollenden wollen“, erklärte Perschau. „Wenn dies alles vorangeht, habe ich keine große Sorge, daß die Sanierung gelingt.“ K.W.