Welcome back in Harburg

■ Rühe trollt sich und legt sich zum Abschied mit der Nord-CDU an

Die Herren benehmen sich genauso, wie man es vorher vermuten durfte. Mit einem handfesten Krach hat sich Volker Rühe, der gescheiterte CDU-Spitzenkandidat zur Landtagswahl, von Schleswig-Holstein verabschiedet und trollt sich wieder nach Harburg zurück. Bei der Abschluss-Klausur am Mittwoch Abend in Rendsburg knallten er und Landeschef Peter Kurt Würzbach noch einmal heftig zusammen, wie es von TeilnehmerInnen der Sitzung hieß. Es ist nicht davon auszugehen, dass beide noch Freunde fürs Leben werden.

Rühe jammerte in der internen Sitzung, dass ihn die Landesspitze im Wahlkampf nicht genügend unterstützt habe. Außerdem habe Würzbach ohne Absprache mit ihm den Sturz Wolfgang Schäubles als Bundesvorsitzender betrieben. Nur Rühe selbst sei es zu verdanken gewesen, dass die Partei bei der Wahl nicht völlig abgestürzt sei.

Würzbach keilte dagegen: Rühe habe einen rüden Ton nach dem Motto „wer etwas anderes sagt als ich, der legt sich mit mir an“. Der Spitzenkandidat pflege einen Umgangston, wie er unter Freunden nicht üblich sei, tat der Landeschef so überrascht, als habe er noch nie von Rühes Spitznamen Rambo gehört. Auch Rühes bundespolitischen Ambitionen ein paar Tage vor der Wahl, sowie seine Kritik am Südschleswigschen Wählerverband wurden ihm als massive Fehler angekreidet.

Der Kandidat geht jetzt wieder dahin zurück, woher er gekommen ist. Er kündigte an, sich 2002 in seinem angestammten Wahlkreis Harburg erneut um ein Bundestagsmandat zu bewerben. Das Ende eines Intermezzos. aha