Literarische Woche

Dienstag: Matthias Polity-cki. Mit seinem Weiberroman gelang ihm 1997 ein durchschlagender Erfolg bei Kritikern und Publikum. Ein „Kultbuch“, sagt man heute. Der (Loser-)Held Gregor Schattschneider, mehr an der Damen- als an der politischen Welt interessiert, nahm den Leser mit auf ein erotisch-kritische Reise zu den popkulturellen Signaturen der Siebziger und Achtziger. In den Folgejahren schrieb Politycki seine Lebens- und Liebesgeschichte fragmentarisch fort – im Internet. Aus den Schnipseln ist nun der Roman Ein Mann von vierzig Jahren geworden, in dem sich Gregor zwischen Flokati-Kissen in Herzform, blinkenden Feuerzeugen, Piercings, Tatoos und der ihn reichlich durcheinander bringenden Marietta auch in den 90er Jahren jung wie eh und je präsentiert. Das Gespräch mit dem Autor führt Dennis Scheck, hinterher legt DJ Bruno Platten auf, die im Roman vorkommen.

20 Uhr, Literaturhaus

Donnerstag: Thomas Böhme. Zu DDR-Zeiten war er einer der wenigen schwulen Autoren im Aufbau-Verlag. Seit 1983 veröffentlich er dort Lyrik und Kurzprosa. Im Vorfeld der Verleihung des „4. Literaturpreises der Schwulen Buchläden“ liest er aus seinen Lippenbekenntnissen und den Zöglingen des Herrn Glasenapp.

20 Uhr, Buchladen Männerschwarm, Neuer Pferdemarkt 32

Sonntag: Mathias Geffrath. Im Rahmen der Vortragsreihe „Wie arbeitet der Mensch im neuen Jahrtausend, und was macht er in der übrigen Zeit?“ spricht diesmal der Journalist (Zeit, SZ, taz) und Soziologe.

15 Uhr, Schauspielhaus

Montag: Internationaler Frauentag. Unter dem Motto „Die Hälfte der Hölle“ bereiten zwei Literaturwissenschaftlerinnen und eine Hamburger Literatin ihrer Zuhörerschaft im „Minenfeld des Denkens“ einen waffenstarrenden, polemisch-ironischen Abend: Die Professorin Sibylle Tönnies referiert zum Thema „Pazifismus passé?“, Dr. Florence Hervé beschäftigt sich im Hinblick auf „Krieg und Besatzung“ mit Benoite Groult, und Jutta Heinrich berichtet von der „Antiquiertheit der Körper“.

Literaturhaus, 20 Uhr