„Liebe taz...“ CDU „rassistisch“ und „DVU-nah“

Betr.: „CDU fordert schnelle Abschiebung“, taz bremen vom 8. März 2000

Fachausschuss nennt sich also ein CDU-Gremium, das öffentlich dazu auffordert, Gesetz und Recht auszuklammern und nunmehr auf üble Nachrede, Verleumdung und Hörensagen zu vertrauen. Wer, wie Herr Herdenhorst, dazu auffordert zukünftig alleine Verdachtsmomente dazu zu nutzen, Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, in Sammelunterkünfte zu stecken oder in Abschiebehaft zu nehmen, sollte schleunigst Nachhilfeunterricht im Fach „demokratisches Verhalten“ nehmen.

Viele Flüchtlinge, die unter Todesängsten aus ihrer Heimat flüchten, kommen ohne Pässe in Deutschland an. Nicht um zu betrügen, sondern weil ihnen ihre Papiere abgenommen bzw. gar nicht erst ausgestellt wurden. Für Herdenhorst & Co. sind alle diese Menschen potentielle StraftäterInnen, die abgeschoben gehören. Der Fall der 500 angeblichen AsylbetrügerInnen sind für diese „Scheinchris-ten“ jedoch nur ein gefundenes Fressen um weiter ungehemmt gegen nichtdeutsche Menschen hetzen zu können. Ich empfinde die Aufforderungen des Herrn Herdenhorst und des gesamten CDU-Gremiums als fahrlässig. Wer so unqualifiziert noch härtere Asylgesetzgebungen fordert, leistet seinen Anteil zu rassistischen Übergriffen und Menschenjagd.

Nicht zum ersten Mal fällt Herdenhorst durch markige Sprüche ohne jedes Fachwissen auf. Für mich qualifiziert dieses Verhalten nur zu einem Schritt. Soll er doch mit seinem Bruder im Geiste, dem DVU-Tittmann, endlich eine gemeinsame Bürgerschaftsfraktion bilden. Inhaltlich, fachlich und von Nivau sind sie meines Erachtens eh nicht mehr zu unterscheiden.

Thorsten Lieder