Du bist echt nie allein ...

Jetzt kommt der Tausend-Tage-Test in der großen neuen Fernsehshow „Small Sister“

Was ist schon „Big Brother“ gegen „Small Sister“, das neue TV-Event mit garantiert lebensnaher Handlung? Die Premiere am Samstag bei LTR 3 war ein großer Erfolg und soll hier noch einmal in Teilen dokumentiert werden.

Danny: „Guten Abend, meine Damen und Herren! Vielen Dank, dass Sie sich auch heute wieder zugeschaltet haben hier bei LTR 3, dem Sender, wo Zukunft schon heute groß geschrieben wird! Ich darf Sie begrüßen zu einem ganz einmaligen Experiment in der deutschen Fernsehgeschichte – dem Tausend-Tage-Test von ,Small Sister‘. Wir haben aus 600.000 Bewerbern 50.000 ausgewählt. 50.000 Supermutige aus aller Welt! Jeder von ihnen muss mit ihm völlig unbekannten vier Personen über mehrere Jahre ein Zimmer teilen. Am Ende winkt auch ein Preis, aber ich will noch nicht zu viel verraten, denn ich gebe jetzt rüber zu Alex in Klein-Beetzkow. Alex, wie sieht’s aus bei euch?“

Alex: „Ja, danke Danny, ich weiß nicht, ob man das bei euch so mitkriegt, aber die Stimmung hier ist einfach super. Du hast recht – fünf Kandidaten pro Zimmer. Und hier in diesem Haus leben insgesamt 130 Leute von überall, die sich vorher nicht gekannt haben und die oft nicht einmal dieselbe Sprache sprechen. Die Kandidaten sind hier teilweise schon seit Jahren in Deutschland. Neben mir steht Mahmud aus dem Iran, er lebt jetzt schon fünf Jahre hier in diesem Asylbewerberheim in Klein-Beetzkow, und er hat mir vorhin erzählt, dass er in diesen fünf Jahren erst sechsmal für je zwei Tage außerhalb des Dorfes war!“

Danny: „Na, das ist doch super! Ja, liebe Zuschauer, die Kandidaten dürfen auch mal den Ort verlassen, aber nur für kurze Zeit. Und wer sich nicht an die Regeln hält, fliegt raus. Alex, das hört sich ja echt so an, als ob Mahmud Chancen auf einen der Hauptpreise hat – einen gesicherten Aufenthalt in Deutschland?“

Alex: „Ja, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Denn außer Stehvermögen, das Mahmud ja tatsächlich schon bewiesen hat, ist das Ganze auch ein Spiel für Schnelldenker. Mahmud wäre beinahe schon mal rausgeflogen, als er mit den Jahreszahlen durcheinander gekommen ist.“

Danny: „Jahreszahlen?“

Alex: „Ja. Die Jury hatte Mahmud zum zweiten Mal danach befragt, in welchem Jahr er denn im Teheraner Gefängnis gefoltert worden sei. Im Iran werden die Jahre aber anders als in Deutschland gezählt, und da ist Mahmud ins Schlingern geraten. Zum Glück hat er sich aber noch korrigieren können. Die Jury war an dem Tag gut gelaunt und hat das gerade noch gelten lassen.“

Danny: „Ja, meine Damen und Herren, wie Sie hier sehen, ist das kein Spiel für Waschlappen.“

Alex: „In der Tat, Danny, ich bewundere diese Leute. Die Spielregeln besagen nämlich, dass den Kandidaten nur achtzig Mark im Monat zur Verfügung stehen. Und super auch, dass sie es schaffen, sich dem Druck hier vor Ort zu stellen. Wenn Mahmud zum Beispiel Zigaretten kaufen will, dann heißt es flinke Füße zeigen, denn an der nächsten Ecke könnten schon die Gegenspieler mit den Baseballschlägern warten.“

Danny: „Ja, die Gegenspieler. Liebe Zuschauer, ich geb jetzt mal rüber zu Eike. Eike, wie sieht’s bei den Gegenspielern aus?“

Eike: „Ja, auch hier ist die Stimmung super. Die Aufgabe der Gegenspieler ist es ja, so viele Kandidaten wie möglich zum Aufgeben zu bewegen. Die Gruppe hier hat schon einige Erfolge für sich verbuchen können. Ein Steinwurf oder ein Faustschlag wirken manchmal Wunder.“

Danny: „Danke, Eike! Eine Frage an den Alex. Wir erinnern uns an ‚Big Brother‘, da gab es eine große Debatte, ob man so was überhaupt machen darf. Der Innenminister Otto Schily sprach von einem Verstoß gegen Arti- kel 1 des Grundgesetzes, der die Würde des Menschen schützt. Wie sind jetzt die Reaktionen?“

Alex: „Also, bis jetzt sind die Reaktionen super! Der Innenminister hat das Programm voll unterstützt. Er war auch immer einer der Ersten, wenn es darum ging, sich neue kleine Spielchen auszudenken, die unsere Kandidaten hier auf Trab halten sollen. Man will es ihnen ja auch nicht zu leicht machen. Und für Mahmud zum Beispiel sollte es wirklich eine Entscheidung sein, ob er hierbleiben oder zurück ins Teheraner Staatsgefängnis will.“

Danny: „Danke, Alex! Super! Wir machen jetzt erst mal Werbung, und gleich geht’s weiter auf LTR 3 mit ‚Small Sister‘. Wir zeigen Ihnen dann die sechsköpfige Familie Mbanga, die sich um ihr Monatsgeld streitet. Es bleibt spannend! Bleiben Sie dran! Bis gleich!“ DAN RICHTER