KZ-Festwagen beschlagnahmt

TRIENT ap/taz ■ Ein Festwagen, der das NS-Vernichtungslager Auschwitz thematisierte, hat im Karneval des norditalienischen Ortes Storo für einen Skandal gesorgt. Die Polizei beschlagnahmte den Wagen nach Protesten einer jüdischen Organisation und von Weltkriegsteilnehmern, nachdem sich die Veranstalter geweigert hatten, den Wagen aus einem für den Samstag in Storo geplanten Umzug zu nehmen. Darauf tanzten als Lagerinsassen und Aufseher verkleidete Narren unter einem Friedenssymbol, während Friedenstauben aus einem krematoriumsähnlichen Aufbau freigelassen wurden. Motto des Wagens war: „Arbeit macht frei – Hauswitz 2000“. Der Spruch „Arbeit macht frei“ ist am Tor von Auschwitz angebracht. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob der Wagen bestehende Gesetze verstößt. Die Veranstalter, Storos Bürgermeister und der lokale Vertreter der Lega Norte wehrten wiesen den Vorwurf des Nazismus zurück und geißelten die Beschlagnahmung als „Akt der Intoleranz“. MB