Streit um „verlässliche Grundschule“

■ Kitas fühlen sich überfordert von Vertretungs-Forderung

In Bremens Kitas brodelt es. „Die Funktionstüchtigkeit des Kindertagesbereiches ist in Frage gestellt“, schrieben die Kita-Leiter des Bereiches „Mitte-West“ an ihr Amt für Soziale Dienste. Hintergrund ist ein wochenlanges Tauziehen um die Organisation und Finanzierung der Betreuung für die „verlässliche Grundschule“.

Anfang März hatten die Senatorinnen für Soziales und Bildung öffentlich „enge Kooperation“ zur Lösung des Problems bekannt gegeben, intern aber mitgeteilt, dass es „nicht gelungen“ sei, sich über die Probleme der Krankheitsvertretung zu verständigen. Da in den Horten Fachkräfte „frei werden“, wenn sich die Hortzeiten auf die drei Nachmittagsstunden verkürzen, sollen Hortkräfte die verlässliche Betreuung in den Grundschulen leisten. Aber was ist, wenn da einer krank wird? Es gibt 38 Minuten „Vertretungsreserve“ pro Woche und Schülergruppe, aber bei den wenigen Kräften, sagt der Kita-Leiter Rolf Wargalla, können wir mit unserem Personal nicht die Vertretung garantieren, wenn wirklich jemand tagelang ausfällt.

„Die Krankenvertretung darf nicht auf Kosten des Kita-Betriebes organisiert werden“, heißt es in der Leitung des Amtes für Soziale Dienste. Die Kitas müssen eben kurzfristig „geringfügig Beschäftige“ als Vertretung anheuern oder sich „andere kreative Lösungen“ einfallen lassen, hatte die Behörde den Kitas erklärt. K.W.