Demirel darf nicht mehr präsidieren

ANKARA taz ■ Die Ära des Präsidenten Demirel ist in der Türkei defintiv zu Ende. Am gestrigen Mittwoch scheiterte auch im zweiten Anlauf im Parlament ein Versuch der Regierung, durch eine Verfassungsänderung eine zweite Amtszeit für Demirel möglich zu machen. Auf gerade einmal 303 Stimmen kam die Vorlage für die entsprechende Verfassungsänderung, 367 Stimmen wären notwenig gewesen. Auch die beiden anderen Anträge auf Verfassungsänderung die mit zu dem Paket gehörten, erreichten nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit. Durch die Niederlage im Parlament hat sich die Koalitionsregierung Ecevits nun selbst in Bedrängnis gebracht. Spätestens in zehn Tagen müssen die Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen präsentiert werden. Bis jetzt ist niemand in Sicht, auf den sich die Koalition aus linksnationaler DSP, konservativer ANAP und ultranationalistsicher MHP einigen könnte. Auch ein Scheitern der Koalition ist nicht mehr auszuschließen. JG