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Protest gegen traurige Tropenhölzer

■ Robin Wood: Stadt hält sich nicht an ihre eigenen Vorschriften

Die BremerInnen werden an der Schlachte „auf Kosten des Regenwaldes relaxen“: Das meinen zumindest die Mitglieder von „Robin Wood“, die gestern auf der neuen Weserpromenade protestierten. Bis Mai sollen dort hundert Ruhebänke mit Latten aus dem afrikanischen Hartholz Kambala stehen.

Bremen habe seine Selbstverpflichtung zum Tropenholzverzicht gebrochen, so die Umwelt-Aktivisten, die den sofortigen Stopp der „skandalösen“ Möblierung fordern. Außerdem möchten sie die Nutzer mit Schildern über ihren ökologisch bedenklichen Sitzplatz informieren. Ihre Alternative: Eichen- oder Lärchenholz.

„Die Stadt hält sich nicht an ihre eigenen Vorschriften“, sagt Tropenwald-Referent von Robin Wood, Peter Gerhardt. Er bezieht sich dabei auf eine Dienstanweisung aus dem Jahr 1996: „Tropische Hölzer dürfen nicht mehr verwendet werden.“ Ein Zertifikat der Regierung Ghana, das die Stadt vorweisen kann, bezeichnet er als „ganz dubioses Papier“. Darin wird eine „nachhaltige Forstwirtschaft“ bescheinigt.

Für Klaus Sagebiel, Pressesprecher der Senatorin für Bau und Umwelt, ist das alles ein „Ausnahmefall“. Kambala sei keine zu schützende Holzart. Man habe sich für witterungsfestes Tropenholz entschieden, da die Bänke im Bereich der Weser stehen würden. Außerdem: „Der Kostenmfaktor muss stimmen.“ hase

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