Lettlands Premier tritt zurück

RIGA dpa ■ Der lettische Ministerpräsident Andris Skele ist am Mittwoch zurückgetreten, nachdem zwei von drei Parteien seiner Mitte-rechts-Koalition die weitere Zusammenarbeit mit ihm verweigert hatten.

Die Parteien Vaterland und Freiheit sowie Lettlands Weg entzogen Skele nach heftigem Streit über die Privatisierung von ehemals kommunistischen Staatsbetrieben ihre Unterstützung. Beide Parteien schlossen eine neue Koalition mit Skeles Volkspartei unter einem neuen Ministerpräsidenten nicht aus.

Die Regierung Skele war die achte seit der Unabhängigkeit Lettlands von der Sowjetunion. Die Amtszeit Skeles dauerte neun Monate. Die Opposition warf ihm auch vor, den Privatisierungsprozess zu seinen Gunsten zu manipulieren. Lettlands Regierungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verfolgten den Kurs, Mitglied in der Europäischen Union und in der Nato zu werden. Außenminister Indulis Berzins warnte jedoch am Dienstag, dass eine politische Instabilität die laufenden EU-Beitrittsverhandlungen erschweren würde.