: Russisch schwitzen und sich treiben lassen
■ Elektronische Musik aus St. Petersburg: Valera Alakhov tritt heute im Westwerk auf
In Hamburg lassen sich in der letzten Zeit kaum noch Clubs finden, die regelmäßig Ungewöhnliches aus der elektronischen Musik in ihren Räumen bieten. Das Sicherste sind anscheinend immer die jeweils meistgehypten Acts, mit denen dann ohne jedes Konzept ein Monatsprogramm zusammengezimmert wird. Entsprechend wechselt das Publikum jeden Abend. Clubkultur, wie schreibt man das?
Im Vergleich zu anderen Städten wartet Hamburg aber mit günstigen Partyräumen auf. Einer davon ist das Westwerk, wo André Heßling seit April '98 etwa alle drei Monate Veranstaltungen unter dem Motto „Drift“ organisiert. Auf der fehlenden Klimaanlage ist andernorts schon genug herumgeritten worden. Na, und? Wenigstens muss man hier die anderen Fans nicht mit dem Fernglas suchen.
Heute Abend kann man bei „Drift“ den St. Petersburger Valera Alakhov mit einem Lifeset hören, das er gerade erst erarbeitet hat. Alakhov, einer der drei New Composers, gehört zu den Pionieren der elektronischen Musik in St. Petersburg, wo er seit Ende der 80er produziert. Inzwischen hat er sich auch in den USA einen Namen gemacht. Sein letztes Release auf FAX-Records wurde durch die Mitarbeit von Brian Eno geadelt.
Obwohl Alakhovs Schwerpunkt sonst eher auf Ambient liegt, will er mit seinem heutigen Auftritt die Tanzfläche zum Tosen bringen. Mit am Start: Local-DJ Harre, der vor allem für Fuse und Link aktiv ist. Außer den anderen Partygästen gibt es diesmal nicht nur Dia-Installationen von André Heßling anzugucken, sondern zusätzlich Videos von St. Petersburger Künstlern. Christiane Müller-Lobeck
heute, 23 Uhr, Westwerk, Admiralitätsstraße 74
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