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■ Rosi Rolands Bremer GeschichtenFreunde muss man nicht lieben

Manchmal ist einem gar nicht so wohl dabei, wer sich so alles als Freund bezeichnet. So muss es dem Flughafen-Geschäftsführer Manfred Ernst gehen, wenn er an Stephan von Dellingshausen und seinen „Förderverein Bremer Flughafen e.V.“ denkt. Ausgerechnet Intim-Feindin Monika Morschel, die Aktivistin von der Vereinigung zum Schutz Flugverkehrsgeschädigter e.V.“ erzählt dieser Trage triumphierend, dass der Flughafen es „seinem“ Förderverein untersagt habe, in seinem Briefkopf den Eindruck eines offiziellen Förder-Vereins zu wecken.

Von Dellingshausen hatte die Replik provoziert durch die Veröffentlichung einer Umfrage unter Bremer Reisenbüros, die zu dem überraschenden Ergebnis führte: Die Mehrzahl der Flug-Touristen aus dem Bremer Umland bevorzugen den Bremer Flughafen gegenüber Hannover oder Hamburg. Die Touristen würden auch gern in die Karibik vom Bremer Flughafen aus starten.

Das ginge, sagt Stephan von Dellingshausen, wenn die volle Startbahn mit 2.600 Metern genutzt würde. Das geht nicht, sagt die Fluglärm-Gegnerin Monika Morschel, die nicht in Schwachhausen wohnt, sondern in der Einflugschneise Habenhausens. Denn der Bremer Flughafen wurde diesseits der Landesgrenze gebaut und das heißt: in der Stadt. Zum Schutze der Siedlungen auf der Bremer und auf der Stuhrer Seite dürfen 600 der 2.600 Meter nur für die wenigen Airbus-Transporte der Dasa genutzt werden.

Wenn der Flughafen-Direktor seinen Förderverein nicht liebt, dann nicht, weil er die Fluglärm-Opfer um Monika Morschel lieben würde. Nur: Die eifrigen Freunde bringen ihm die Fluglärm-Gegner immer wieder auf den Hals. Die 2.600 Meter Starbahn voll zu nutzen, verbietet der „Stuhr-Vertrag“, und den stellt derzeit niemand in Frage, nicht einmal der Flughafen selbst. Um Direkt-Maschinen in die Karibik voll zu machen, würde in Bremen die Nachfrage eh fehlen. Der Aktivismus der Flughafen-Freunde gibt nur der Lärmschutz-Initiative immer wieder Gegegenheit zu pressewirksamen Auftritten.

Zum Schweigen kann der Flughafen seine „Förderer“ nicht bringen, aber wenn sie reden, dann bitte nicht mehr als "Förderverein Bremer Flughafen“, hat der Flughafen-Chef dem eifrigen Stephan von Dellingshausen gesagt. Nur das Logo darf bleiben, das benutzt der Flughafen nur noch auf seinen Kaffee-Tässchen. Alles andere kommt raus, verspricht

Ihre Rosi Roland

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