Wale weiter unter Schutz

Japan und Norwegen scheitern mit Anträgen auf Fangerlaubnis bei Walen. Letzte Entscheidungen am Mittwoch. Handel mit Ginseng kontrolliert

NAIROBI dpa/taz ■ Für die Wale sieht es zur Zeit gut aus: Anträge Japans und Norwegens, wieder Grau- und Minkwale jagen zu dürfen, wurden bei einer Vorentscheidung auf der 11. Konferenz des Artenschutzabkommens (Cites) in Nairobi vom zuständigen Ausschuss abgelehnt. Beide Länder hatten damit argumentiert, dass mit einer Lockerung des Handelsverbots mit Walfleisch diese Tiere in ihrem Bestand nicht gefährdet würden.

Noch haben die Delegierten der beiden Länder allerdings Zeit für Überzeugungsarbeit bei den Wal-Freunden. Die endgültigen Entscheidungen darüber, welche Tier- und Pflanzenarten künftig nur noch kontrolliert, gar nicht oder unbeschränkt gehandelt werden dürfen, fallen erst am Mittwoch und Donnerstag auf der Plenumssitzung. Um durchzusetzen, dass die Vorentscheidung neu diskutiert wird, müssten die Walfang-Befürworter mehr als ein Drittel der Stimmen für den Walfang gewinnen. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace beklagten auf der Konferenz, dass die japanischen Delegierten weiterhin versuchten, Stimmen vor allem ärmerer Länder zu kaufen, indem sie Entwicklungshilfen versprechen. Japan bestreitet das.

Weiterhin ungeklärt ist, ob sich das Gastgeberland Kenia mit seiner Forderung durchsetzt, Elefanten auf Anhang I und damit unter Vollschutz zu stellen. Dem stehen Länder wie Namibia, Botswana und Südafrika entgegen, die einen kontrollierten Handel mit Elfenbein für sinnvoll halten. Roland Melisch vom Worldwide Fund for Nature (WWF) plädiert dafür, dass der Handel mit den gelagerten Häuten erlaubt wird. „Sinnvoller als ein radikales Handelsverbot ist es, die bereits vorhandenen Schutz- und Überwachungssysteme zu fördern. Der WWF kann sich auch vorstellen, dass solche Maßnahmen mit dem Verkauf von Elefantenhäuten und Lederprodukten finanziert werden. Für Häute wird nicht gewildert.“

Einen Teilerfolg sieht der WWF darin, dass der russische Ginseng nun nur noch kontrolliert gehandelt werden darf. Südkorea widersetzte sich laut WWF dem Wunsch Russlands, den Handel mit der Heilpflanze weltweit kontrollieren zu lassen, da das Land um die Erlöse aus dem eigenen Anbau bange. Allerdings bleibt unklar, wie einer illegalen Umdeklarierungen des russischen Ginsengs in koreanischen vorgebeugt werden soll. mra