Die Zukunft der Arbeit – steht sie in den Sternen?

■ Der DGB lädt zur 1. Mai Kundgebung zum „Aufbruch für mehr Beschäftigung“

Die bundesweite Plakat-Aktion des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum ersten Mai fand man in Bremen ein bisschen fad. Zusätzlich bereichern deshalb die „Sternen-Bilder“ des Bremer Kreisverbandes die Straßen. Die Arbeit, fragt sich der vorschnelle Begutachter, stehe wohl in den Sternen? Hat der DGB etwa den Kampf für Arbeitsplätze schon abgeschrieben?

Falsch, meint Gewerkschafter Manfred Weule. Das mit dem Sternenhimmel sei eindeutig doppeldeutig gemeint. Soll heißen: Der DGB will das Thema Arbeit eben „nicht den Sternen überlassen.“ Falsch sei allerdings auch die Assoziation, „hier auf Erden gibt es keine Arbeit mehr“, erklärt DGB-Vorsitzende Helga Ziegert. Deswegen hat der DGB mit dem Slogan „ ... damit sich was tut“ unterschrieben – „das ist die Botschaft“, meint Weule.

Hervorgegangen ist das interpretationsbedürftige Motiv aus einem Wettbewerb der Hochschule für Künste – der nunmehr vierte Wettbewerb in Folge. Eigentlich sollte das Gewinner-Plakat schon letztes Jahr die Straßen säumen. Nur da kam die geplante NPD-Kundgebung dazwischen. „Da haben wir den Entwurf zurückgestellt“, erklärt Weule. Die Sterne wären aber auch heute noch aktuell – vor allem was die Zukunft der Arbeit betreffe. Denn wie es zukünftig mit der Vollbeschäftigung, flexiblen Arbeitszeiten oder verkürzter Lebensarbeitszeit aussehe, sei fraglich.

Nicht ganz so sternenverbunden werden die zentralen Veranstaltungen zum ersten Mai ausfallen, die „erstmals im Zeichen zurückgehender Arbeitslosenzahlen stehen“, erklärte der DGB. Mit einer Open-Air-Bühne statt Bierzelt und einem abwechslungsreichen Musikprogramm will der DGB einen Schritt nach vorn auf die Jugend zu machen. „Das traditionelle Zelt hat auch was von Abschotten“, berichtet Ziegert.

Die Gewerkschaften wollen sich diesmal auf dem Domshof dagegen viel offener präsentieren und verstärkt Inhaltliches rüberbringen. „Das soll mehr wie auf einer Messe sein“, ergänzt Weule. Rund 10.000 Besucher wollen die Gewerkschaften von Samstag bis Montag mit ihrem Programm ansprechen. Auch wenn viele lieber in den Garten gingen – „für uns Gewerkschafter ist der erste Mai nach wie vor ein Feiertag“, meint Ziegert. pipe