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Kidnapped: Brice Fleutiaux

Seit einem Vierteljahr fehlt jedes Lebenszeichen

„Tut irgendetwas für mich“, fleht der hagere junge Mann aus dem Halbdunkel in die Videokamera, „ich werde behandelt wie ein Hund.“ Das war im Januar. Seither hat kein weiteres Lebenszeichen von Brice Fleutiaux Tschetschenien verlassen. Diplomaten sind dennoch überzeugt, dass sie den französischen Fotografen freibekommen. „Wir kümmern uns darum“, wurde den Angehörigen von Fleutiaux in Paris und Moskau versichert. Passiert ist gar nichts. Nach beinahe sieben Monaten ist den Angehörigen nun der Geduldsfaden gerissen. In dieser Woche sind sie zusammen mit Journalistengewerkschaften und der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ an die Öffentlichkeit gegangen und haben Dutzende von roten Plakaten mit Fleutiaux’ Konterfei und Namen an die Mauern von Paris geklebt. „Wenn man nur oft genug von ihm spricht, wird er am Ende zurückkehren“, lautet der Text auf dem Poster.

Der unabhängige Pressefotograf Fleutiaux war am 28. Dezember zum Arbeiten nach Tschetschenien gereist. Am 1. Oktober wurde er in einem Vorort von Grosny gekidnappt. Seine Entführer – nach Moskauer Informationen „tschetschenische Banditen“ – haben nach widersprüchlichen Meldungen Lösegeld bzw. den Austausch mit Gefangenen verlangt. Gegenwärtig soll Fleutiaux irgendwo im Süden Tschetscheniens, nahe der Grenze zu Georgien, festgehalten werden. DORA

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