Konservative in Iran giften weiter

BERLIN taz ■ In Iran scheint es zur entscheidenden Machtprobe zwischen Reformern und Konservativen zu kommen. Nachdem die konservative Justiz 13 reformorientierte Zeitungen verboten hat, drohte sie gestern einem der beiden letzten verbliebenen liberalen Blätter mit der Schließung. Die Drohung gegen die Zeitung Moscharekat ist ein Politikum ersten Ranges, da es sich bei dem Herausgeber, Mohammad-Resa Chatami, um den Bruder des iranischen Staatspräsidenten handelt. Die Aktion wird in Iran als Angriff auf den innersten Führungszirkel der Reformer gewertet. Unterdessen gab der Wächterrat bekannt, dass er die Ergebnisse der Parlamentswahlen nicht komplett annullieren will. Laut Rundfunk sollen am 5. Mai Stichwahlen stattfinden. har