Verhaftungswelle im Iran

BERLIN taz ■ Iranische Konservative schlagen zurück. Nachdem in den vergangenen 14 Tagen insgesamt sechs Haftbefehle gegen reformorientierte Journalisten erlassen und die meisten Reformzeitungen verboten wurden, luden die Behörden gestern einen weiteren Erneuerer vor: den Journalisten Emadeddin Baki. Er durfte das Gericht wieder verlassen, ist aber heute erneut vorgeladen.

Beobachter werten die Verhaftungen als schwersten Schlag gegen die Reformbewegung seit der Wahl von Präsident Chatami vor drei Jahren. Die Verhaftungen richten sich vor allem gegen TeilnehmerInnen der Iran-Konferenz der Grünen-nahen Böll-Stiftung Anfang des Monats.

In Teheran wird nun ein Putsch der Konservativen gegen Präsident Mohammad Chatami befürchtet. THOMAS DREGER

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