Jan-Reiners-Tour: Mit „Inline statt Online“ fürs Hollerland

Ginge es um Autos, würde das Projekt „Entlastungs-Trasse“ getauft. Längst wäre es finanziert und flott fertig gestellt worden. „Frei Fahrt“, heißt es dann wieder. Der Jan-Reiners-Weg hatte es da ungleich schwieriger: Für Fußgänger, Radler und Skater war lange kein Geld da – die marode Teerdecke durch das Hollerland wurde erst vergangenen Herbst geschlossen. Am Sonntag laden jetzt sieben Initiativen zum Erkundungstag „Inline statt Online“ ins Hollerland ein.

Gerold Janssen von der Bürgerinitiative Hollerland hat sie dafür alle an einen Tisch geholt: Alle die sonst wenig miteinander zu tun haben und im Blockland sommertags gar ärgste Konkurrenten sind: Fahrradfahrer (vertreten durch den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub), Skater (Happy Skater Schule), Fußgänger (Fuß e.V.). Außerdem den BUND, das Bremer Forum für Wohnen und Lebensqualität und den Naturfreunde Verein. Mit drei neuen Hollerland-Routen hoffen die Initiativen, den Freizeit-Verkehr im Blockland zu entzerren, wo sich „Skater und Fahrradfahrer sonst schon mal achtspurig überholen“.

Die Stadt wisse doch eigentlich gar nicht, was sie am Block- und Hollerland hat, war einhellige Meinung der Beteiligten. Deswegen wurde die Sanierung des Jan-Reiners-Weg lange verschlafen. „Dabei suchen die Strecken bundesweit ihresgleichen“, meint zum Beispiel Jens Heeren von Happy Skater: Sie wären als „Route 66“ der Radler und Skater gut vermarktbar.

Gerold Janssen hat gleich ein dickes rotes Herz auf seiner Karte vom Hollerland gemalt, umringt von blauen Pfeilen ins nördliche Umland. Soll heißen: Mit dem frisch geteerten Jan-Reiners-Weg sei eine Lücke im „Herz der Naherholung“ geschlossen.

Eine Lücke, die außerdem mehr und mehr Menschen für das gefährdete Naturschutzgebiet begeistern könne, hofft vor allem die Bürgerinitiative. Ein Skater- und Radlerparadies im Naturschutzgebiet könnte langfristig helfen, die Ideen über eine Erweiterung des Technologieparks oder einer Online-City ins Hollerland zu zerschlagen, erklärt Janssen. Deswegen plädiert die BI für „Inline statt Online“ – computerfeindlich sei das aber nicht gemeint. pipe/

Foto: Laura Marina

Am Sonntag laden die sieben Initiativen zum Aktionstag „Inline statt Online“. Start 11 Uhr am Horner Bad. Am Ende gegen 12.30 Uhr gibt es ein großes Fest mit Aktionen am Feuerwehrplatz.