Nike schlägt zurück

Uni-Kritiker erhalten keine Sponsorengelder mehr

WASHINGTON dpa ■ Der amerikanische Sportartikelhersteller Nike ist seit langem Ziel studentischer Protestaktionen gegen die angebliche Ausbeutung von Arbeitern in Nike-Fabriken in Asien. Jetzt hat das Unternehmen zurückgeschlagen: Innerhalb von drei Wochen hat der Gründer und Vorstandsvorsitzende Phil Knight drei Universitäten die finanzielle Unterstützung in Höhe von vielen Millionen Dollar entzogen. Alle drei Hochschulen – die staatlichen Universitäten von Oregon (wo Knight und sein Vater studierten) und von Michigan sowie die Brown-Universität im Bundesstaat Rhode Island – sind auf Initiative ihrer Studenten kürzlich dem Worker Rights Consortium (WRC) beigetreten. Die Gruppe wirft Nike und anderen Sportartikelherstellern vor, einen Großteil ihrer Produkte unter menschenunwürdigen Bedingungen in Drittweltländern wie Vietnam herstellen zu lassen. Es ist noch unklar, ob Nike die Strafaktion ausweitet. Dem von der Industrie ungeliebten WRC gehören immerhin 47 Universitäten an. Das Vorgehen von Nike birgt erhebliche Risiken für beide Seiten. Die US-Hochschulen sind stark auf das Sponsoring der Industrie angewiesen. Andererseits sind Studenten und Sportler mit die wichtigste Zielgruppe von Unternehmen wie Nike.