Wellensiek war vorbereitet

■ Vulkan-Konkurs wurde vorher angesprochen

Bremen – Der Heidelberger Konkursverwalter Jobst Wellensiek war schon Wochen vor dem Vergleichsantrag der Bremer Vulkan Verbund AG auf ein Vergleichsverfahren vorbereitet. „Ich wurde vorab von einem Banken-Vertreter angesprochen“, sagte Wellensiek am Montag als Zeuge im Vulkan-Prozess. Vor dem Bremer Landgericht wird seit September 1999 gegen frühere Werft-Vorstände wegen Untreue verhandelt. Wellensiek schätzte die Dauer des Vulkan- Konkursverfahrens bis zum Ende des Jahres 2001.

Nach seiner Erinnerung wurde er rund drei Wochen vor dem Vergleichsantrag am 21. Februar 1996 von der Commerzbank informiert. Als am 16. Februar der Aktienhandel der Bremer Verbund AG an der Börse ausgesetzt wurde, habe er „schon unter Strom gestanden“, sagte der Konkursspezialist, der sich unter anderem im Verfahren um die Bremer Klöckner-Stahlhütte und um die bayerische Maxhütte einen Namen gemacht hat.

Die frühzeitige Information sei „nichts Ungewöhnliches“, sagte Wellensiek auf die Frage, ob der Konzern bewusst in den Konkurs getrieben worden sein könnte. Er könne sich vorstellen, dass die Vulkan-Banken zur Lösung der Finanzkrise „zweigleisig“ fahren und neben der Einsetzung eines neuen Vulkan-Vorstandes auch frühzeitig einen Vergleichsverwalter einbeziehen wollten.

dpa