Wasteland

Richtig gelesen haben wir das Heft natürlich nicht. Aber es sieht ziemlich beeindruckend aus. Das heißt: wie die amoklaufende Flokati-Fantasie eines Second-Hand-Laden-Besitzers aus dem Karo-Viertel. In Wirklichkeit kommen die Herausgeber des Literatur- und Pop-Zines Futur Drei und Macher des Lipsi Lounge-Partykonzepts aber aus Leipzig. Schon der Titel ihrer multimedialen Lounge ist nämlich ausgemachtes Ossi-Deutsch: Der Lipsi war ein sozialistischer Modetanz, der als Mode zwar scheiterte, aber immerhin den als Rock 'n' Roll getarnten US-Kulturimperialismus nobel ausstoppen sollte. Bei soviel Retrobewusstsein passt es vortrefflich, dass das Wohnzimmer-Magazin Jim Avignon und Le Hammond Inferno featured. Was aber genau beim heutigen Lipsi-Abend passieren wird, können nur erahnen. Literatur wird gelesen werden, Les Frères Checkolade und Elektro-twist treten auf, und neben mehreren Kurzfilmen soll auch ein „fotoroman nouveau“ zur Aufführung gelangen. Trotzdem raten wir den Besuch an. tob

heute, 21 Uhr, Hafenklang