reisetipp
: KUBA PER RAD

 Auskunft: Kubanisches Fremdenverkehrsamt, An der Hauptwache 7, 60313 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 28 83 22, Fax 29 66 64.

Klima: Durchschnittstemperatur 25 Grad. Mai bis November Regenzeit, Tageshöchsttemperaturen bis 32°C, Dezember bis April Trockenzeit, ca. 6°C kühler als sonst.

Radlertipps: Gute Bedingungen für das Radfahren: Die Straßen sind in gutem Zustand und sehr schwach befahren. Auf manchen Strecken nerven allerdings Lkws, die unglaublich dicke Rußwolken ausstoßen. Selbst Autobahnen sind für Fahrradfahrer erlaubt. Die interessanteren Strecken wird man allerdings auf den Landstraßen finden. Der Wind bläst vorwiegend aus Nordost, und das meist recht ordentlich und vor allem pünktlich von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags.

Routen: Die landschaftlich reizvollsten Gegenden der Insel befinden sich im Osten der Insel und im Westen. Die Mitte der Insel dagegen ist flach wie ein Pfannkuchen und ziemlich eintönig.

Anreise: Wer viel Zeit hat fährt am besten von Ost nach West. Ideal ist dann ein Gabelflug, z. B. Ankunft Santiago de Cuba bzw. Hologuín. Abflug von Havanna bzw. Varadero. Preise: Ab ca. 800 Mark. Die Fluggesellschaften haben unterschiedliche Regelungen zur Mitnahme von Fahrrädern. Ein Aufpreis ist möglich. Das eigene Fahrrad mitnehmen!

Karten: Die beste Landkarte ist auf Kuba selbst zu bekommen: Ein etwa zwanzigseitiger, detaillierter Kartenatlas. Sehr schwer zu finden, in Touristenläden und bei Autovermietungen fragen! In Deutschland zu bekommen und brauchbar: „Hildebrandts Urlaubskarte Cuba“ 1:1100 000.

Kubabücher: Blickfang auf dem Umschlag des „Kuba-Bandes“ aus dem Hause des großen deutschen Auto-Lobbyisten (ADAC-Verlag, München 2000, 144 S., 19,80 DM) ist ein uralter, knallroter Chevrolet. Zu Tausenden zuckeln solche Oldtimer noch auf der karibischen Insel herum. Wer nun handfeste Tipps für Autotouren auf Kuba erwartet, wird enttäuscht. Der automobile Urlauber muss sich mit ein paar dürftigen Sätzen zur Verkehrssituation, zu Mietwagen und zur Benzinversorgung begnügen. Konkrete Adressen und Preise werden nicht genannt, detaillierte Streckenbeschreibungen fehlen, die groben Landkarten und Stadtpläne sind für Autofahrer, die auf eigene Faust die Insel erkunden wollen, völlig ungeeignet. Dafür strotzt der Band vor Klischees: Beim Check-in am Flughafen soll es mit „Salsa-Schritten vorangehen“, wo in Wirklichkeit die genervten Touristen sich in Pulks die Beine in den Bauch stehen. „Paradiesische Landschaften“ würden den Urlauber erwarten; kein Wort zu den trostlosen Ebenen Zentralkubas, die von Erosion und Raubbau gezeichnet sind. Kein Strand auf Kuba sei „schöner“ als der von Varadero; dass gleich hinter den Hotelanlagen riesige Brachflächen die Umgebung verschandeln, erfährt der Leser nicht. Der Reiseführer vermittelt ein geschöntes, unrealistisches Bild der Insel.

REINHARD KUNTZKE

Empfehlenswerter Reiseführer: Nur auf englisch erschienen mit vielen Infos, Tipps und viel Hintergrundwissen: Christopher P. Baker: „Cuba Handbook“. Moon Travel Handbooks, 1997. Aktualisierte Ausgabe gerade in Bearbeitung.