Auf Rhodarium ist „zu verzichten“

■ SPD-Fraktion stimmt für Ausstiegsszenario des Fraktionschefs

Henning Scherf verließ die SPD-Fraktionssitzung frühzeitig, weil er nicht viel ausrichten konnte. Auch Bau- und Umweltsenatorin Tine Wischer kam mit verkniffenem Mund aus dem Saal in der Bürgerschaft: „Ich hätte mir gewünscht, dass eine andere Abwägung...“ sagte sie und verschwand, bevor sie ihren Satz hätte entheddern können. Strahlen hingegen tat ein anderer: Fraktionschef Jens Böhrnsen.

Ihm hatte die Fraktion den Rücken gestärkt und bei fünf Enthaltungen den Untergang des Rhodariums, eigentlich ein SPD-Projekt, besiegelt. Der bereits bestehende Rhododendronpark soll zu Kosten ausgebaut werden, die „sehr weit unter“ den bisherigen Rhodariums-Kosten liegen. Der Senat solle dies bis zum 30. Juni prüfen. Außerdem beschlossen die Sozialdemokraten bei einer Gegenstimme und sechs Enthaltungen, die Neugestaltung der CDU-Rennbahn nicht zu behindern – solange 15,4 Millionen Mark aus öffentlichen Kassen ausreichen. Damit dürfte die Empörung der CDU zumindest teilweise gelindert werden.

Der Landesvorsitzende der Jungen Union, Claas Rohmeyer, reagierte gestern allerdings mit Häme: „Die SPD-Fraktion wird immer unberechenbarer“, sagte er und forderte erneut den Rücktritt „der eindeutigen Verliererin“, Senatorin Wischer. Nach CDU-Berechnungen ist ein Ausstieg aus dem Rhodarium ebenso teuer wie ein Weiterbau. cd