Rheine Beine

Textil-, frauen- und fußballpolitisch dringend gebotene Richtigstellung zur von Wiglaf Droste am 13. Mai 2000 aufgeworfenen Heikefrage

War einmal ein Fußballclub,stramme Waden, Männerbeine, Fünfte Liga, mittelprächtig – kurz: der FC Eintracht Rheine.

Rheine liegt im Münsterland,wo – an Mühlenwegen – Leineweber und Tuchfärber stehn, der Mühlen wegen.

„Ketteler“ hieß einer dieser,„ketteln“ kommt von „weben“.Im Münsterland seit alters herist nomen omen eben.

„Heinrich“ heißt er weiter vorne,so heißt auch sein Laden.Abgekürzt im Doppelsinneauf den roten Faden:

Dass die Kundin frohen Muteseinkaufe statt streike – nennt der Ketteler sein Linnenschon seit langem: „HeiKe“.

So weit dies. Doch nun zum Sport. Der gebiert die Dramen.Rheines Männer spielen Scheiße.Gut jedoch die Damen.

Aufstiegsrunde, klasse Leistung:schließlich – Erste Liga!Clubintern sind Rheines Frauenschmerzlich klarer Sieger.

Zwietracht prompt bei Eintracht Rheine,Jungens neidisch, Mädchen stolz.„Solln doch abhaun, Streberinnen!“,dröhnt das Schädelholz.

„Fortuna“ darf ein Sportclub heißen,„Victoria“, selbst „Hertha“!Warum nicht gleich „Stramme Uschi“oder „Dicke Bertha“?

Hier nun kommt der Weber längsseits,Ketteler sein Heiner:„Sucht ihr einen Namen, Mädels?Warum nicht gleich meiner?“

„Klar! Die Trainerin heißt auch so!“,ruft die Frauschaft seelig.Und schon schallt es: „HeiKe Rheine!“Kickerinnenkehlig.

Seitdem prangt das Linnenlogoauf der Damen Busen.Was die Herren nicht dran hindert,weiterhin zu loosen.

HeiKe-Leibchen, HeiKe-Betttuch – beides stets im Trubel – und vereint in dem Gedanken,dass man drin gern jubel.

Dies dem Dichter ins Bedenkenaus dem Münsterlande.Wickel er sich in die Heiken!Dem Namen keine Schande.

Friedrich Küppersbusch(Wahrheit-Klub-Mitglied Nr. 0000001000 )