Gutachten über Tiefsee-Hafen

■ Bremen und Niedersachsen beraten mit Hamburg

Die Wirtschaftssenatoren von Hamburg und Bremen haben sich mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister auf ein Verfahren verständigt, wie sie in der Frage eines Tiefseewasserhafens weiter kommen könnten. Die Bremer „Eurogate“, in der die staatliche Lagerhaus-Gesellschaft und die private Hamburger „Eurokai“ ihr Containergeschäft zusammengeführt haben, würde einen Tiefseewasser-Hafen in Wilhelmshaven betreiben. Der Bremer Senat will aber in dieser Frage eine Verständigung mit Hamburg suchen. Da die staatliche Hamburger Hafengesellschaft HHLA derzeit eine Milliarden-Investition in Altenwerder vor hat, vertrat sie bisher die Position, ein zusätzlicher Tiefsee-Hafen sei nicht dringend erforderlich.

Diese Frage soll der Gutachter Planco für eine Entscheidungsfindung noch einmal aufarbeiten. In den letzten Jahren, so meinte Niedersachsens Wirtschaftsminister Fischer, habe sich die „Wahrscheinlichkeit“ von Schiffen erhöht, für die der Tiefgang am Kai in Hamburg und Bremerhaven nicht ausreicht, wohl aber der in Rotterdam.

Die Unternehmensberater von Roland Berger sollen die Gesichtspunkte gegenüberstellen, die für Wilhelmshaven oder für Cuxhaven als Standort eines deutschen Tiefseewasserhafens sprechen. Für Hamburg würde, wenn überhaupt, der Standort Cuxhaven näher liegen. Anders als die BLG sei er, erklärte Bremens Wirtschaftssenator Josef Hattig, da „völlig offen“. K.W.