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■ TU Harburg stellt neue Master-Studiengänge vor. Senatorin Sager fordert Einwanderungsgesetz, damit die Besten bleiben

Die Wirtschaft ruft, die Hochschulen folgen. Unternehmen verlangen international ausgebildete StudentInnen, die nicht zu lange an der Uni rumhängen, sondern ihnen schon nach möglichst wenigen Semestern zu Diensten sind. Und die Hochschulen legen einen Bachelor- und Masterstudiengang nach dem anderen auf.

Gerade hat die Technische Hochschule Harburg vier neue internationale Masterprogramme geschaffen, die zum Wintersemester die ersten StudentInnen aufnehmen: „Environmental Engineering“, „International Production Managament“, „Information and Media Technologies“ und „Microelectronics and Microsystems“. Voraussetzung für die überwiegend englischsprachigen Programme, die zwei Jahre dauern, ist ein Bachelor. Weil den momentan noch nicht viele Deutsche haben, werden wohl überwiegend ausländische StudentInnen nach Harburg kommen. Das ist ebenso Sinn der internationalen Abschlüsse wie umgekehrt, Deutsche kompatibel für die globale Welt zu machen.

„Für die Master-Studiengänge liegen für das kommende Studienjahr 4000 Anfragen und 1500 Bewerbungen vor“, sagt Hochschulpräsident Prof. Christian Nedeß. Der Bewerbungsschluss, laut Broschüre Ende Mai, wurde um einen Monat verlegt.

Obwohl es mit den vier neuen an Hamburgs Hochschulen insgesamt 41 Bachelor- und Masterstudiengänge gibt, hat Nedeß keine Sorge, dass irgendwann niemand mehr bis zum Diplom an der Hochschule bleibt. „Ich würde nicht über eine Brücke gehen, die ein Bachelor konstruiert hat“, sagt Nedeß. Es sei eben kein Master oder Diplom.

Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) forderte von Firmen, die Absolventen von Master- und Bachelor-Studiengängen nicht über ihre Berufsaussichten im Unklaren zu lassen. Schließlich habe gerade die Wirtschaft kürzere Studiendauer und mehr Internationalität gefordert. Außerdem verlangt sie ein Einwanderungsgesetz. „Die besten bei uns ausgebildeten ausländischen Absolventen werden nach dem Studium in die USA oder nach Kanada gehen, wenn wir ihnen keine Bleibeperspektive bieten.“ Sandra Wilsdorf