Lokalkoloratur

Wo Entrechtete des Beistandes bedürfen, ist Klaus-Peter Hesse sofort zur Stelle. Zum Beispiel mit der Forderung, dass Dummheit gefälligst vor Strafe schützen müsse. Denn Autofahrer, klagte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete gestern, „sollen den Sinn von Geschwindigkeitsüberwachung auch nachvollziehen können“. Und das sei zuvörderst „an sensiblen Bereichen wie Schulen und Kindergärten“ der Fall. Womit der 33-jährige selbständige Plakatierungsunternehmer nicht nur höchst unsensibel potenzielle Unions-WählerInnen in Seniorenheimen verprellen könnte, sondern auch noch der Retourkutsche von Polizeisenator Wrocklage freie Fahrt ermöglicht: Damit würde in der übrigen Stadt „ein Freibrief für Raser“ ausgestellt, schlussfolgert dieser und höhnt genüsslich: „Es gibt keine rechtsfreien Räume in Hamburg – auch nicht im Straßenverkehr.“ Das Knöllchen hat Hesse sich verdient, denn vor Strafe schützt bekanntlich auch Dummheit nicht. smv