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Kurzatmiges Profitinteresse

betr.: „Dunkle Wolken über Solargesetz“, taz vom 30. 5. 00

Dass der Umbau der Energiewirtschaft auf natürliche und regenerative Energien weltweit notwendig und möglich ist, weisen Hermann Scheer („Solare Weltwirtschaft“) und andere – nicht gekaufte – Wissenschaftler derzeit in überzeugender Weise nach. Die Bundesregierung hat mit ihrem Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien (EEG) allerdings nicht gerade eine Umwälzung der deutschen Energiepolitik bewirkt. Das „Subventionsgesetz“ von Wind und Sonne hat eher symbolischen Charakter und bittet letzten Endes eher die Konsumenten zur Kasse als die Energiekonzerne.

Und da stellen sich nun die Atom- und Kohlelobbyisten gemeinsam mit dem kleinkarierten EU-Generaldirektor Alexander Schaub hin und bringen ihre Sorge um die „Konkurrenzfähigkeit“ und Marktanteile der Stromkonzerne zu Gehör. Wie die Bundesregierung auf diese ewiggestrigen Stichwortgeber reagiert, bleibt abzuwarten. Viel wichtiger ist die Frage, ob die Masse der Bevölkerung sich diese Unverschämtheiten weiterhin bieten lässt oder die – in der Luft bzw. den Schubladen liegenden – Konzepte einer ökologischen Modernisierung bewusst aufgreift und deutlich artikuliert. Nur dann wird es damit vorangehen. Langfristig können wir uns das kurzatmige Profitinteresse der fortschrittsfeindlichen Energiemonopole jedenfalls nicht mehr leisten.

MICHAEL BIALEK , Bremen

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