Mallorca-Flair für Mecklenburger Platz

■ Die AnwohnerInnen wollen südländisches Ambiente, mehr Großzügigkeit und viele Spielmöglichkeiten für die Kinder

Der Mecklenburger Platz soll ein neues, freundlicheres Gesicht bekommen. Weg mit den ganzen Ziegelmobiliar aus den 70ern, bessere Spielmöglichkeiten für Kinder, mehr Großzügigkeit, vielleicht sogar ein wenig südliches Flair – darin waren sich die Teilnehmer einer Einwohnerversammlung zur Umgestaltung des Mecklenburger Platzes am Dienstag in etwa einig. Bloß: Wie soll man mit den „Randgruppen“ verfahren? Hier gingen die Meinungen auseinander.

Der Ortsbeirat Östliche Vorstadt hatte zu der gut besuchten Veranstaltung im Bürgerhaus Weserterrassen eingeladen. Hintergrund: Seit eingiger Zeit wird im Stadtteil über die künftige Gestalt des Platzes diskutiert. Er gilt wegen seiner kleinteiligen Struktur als unpraktisch. Überall „Nischen, Nasen, Ziegelsteine“ (taz berichtete), die eine vielfältige Nutzung behindern. Viele Einbauten sind nicht mehr in Ordnung. Dabei gibt es im Steintor kein vergleichbares Areal wie das des Mecklenburger Platzes.

Die von Beiratssprecher Ulrich Römhild im Raum verteilten Fotografien – Thema: urbanes Leben – animierten die TeilnehmerInnen zu ganz unterschiedlichen Aussagen über die mögliche Zukunft des Platzes: „Ich wünsche mir, dass die Bäume befreit werden“, sagte einer. Andere Vorschläge: weg mit Mauern und Barrieren, fort mit der Bodenversiegelung, mehr Platz für Kinder. Her mit Möglichkeiten, um gemeinsame Feste zu feiern. Allerdings: Einige TeilnehmerInnen fürchteten um ihre Ruhe. Auch vor einer möglichen Kommerzialisierung des Platzes wurde gewarnt.

Finstere Assoziationen schien ein Mitglied der CDU zu haben, als er ein Foto mit Stacheldraht als Motiv auswählte: Junkies und Alkoholiker sollten künftig vom Platz ferngehalten werden. Ein junger Mann – nach eigener Auskunft Wähler der Partei mit dem „C“ – entgegnete indes, dass man diese Gruppen nicht einfach in andere Stadtteile abschieben könne. Sie müssten unbedingt dableiben.

Wie kann es nun weitergehen mit dem Mecklenburger Platz? Ortsamtsleiter Robert Bücking, der für einen Ausbau des Ökomarkts als Stadtteil-Attraktion plädierte, hält es für wichtig, die „steinernen Vorschriften“ des Platzes zu entfernen. Dafür müssten allerdings einige kleinere Bäume fallen. Geld für eine Umgestaltung könnte man möglicherweise bei der Stiftung Wohnliche Stadt oder beim Sofortprogramm Innenstadt auftreiben.

Die ersten von „Stadtgrün“ skizzierten Pläne sollen nun weiterentwickelt werden. Eine Initiativgruppe hat sich gebildet, und demnächst könnte ein Workshop mit Fachleuten und AnwohnerInnen stattfinden. Auch der Beirat will am Thema dranbleiben – bis auf dem Sommerfest des Ökomarkts Ergebnisse präsentiert werden sollen. hase