Kutipps zu Pfingsten

Immer weniger Menschen wissen heutzutage, was Feiertage eigentlich bedeuten. Nehmen wir etwa Pfingsten. Zum Fest in diesem doch sehr feiertagsreichen Frühling 2000 pflanzen die Traditionsbewussten zwar Pfingstbäume, setzen Wingster Pfingsthasen aus oder hören den berühmten Zingster Pfingststimmen zu. Aber woher all diese Sitten rühren, das ist auch ihnen völlig unbekannt. Denn leider geraten immer mehr Kenntnisse in Vergessenheit.

Aber dagegen hilft jetzt die Neuauflage des Buches „Stroh im Kopf“, dem Vorgänger des geplanten Bandes „Nach Stroh im Kopf?“ unter dem Titel „Das neue Stroh im Kopf?“ von Vera F. Birkenbihl aus Odelzhausen. Die Gedächtnistrainerin lehrt, wie man vom „Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer“ wird, und bringt „Ihr eigenes Leben noch besser zum Funktionieren“. Womit sie nicht ihr eigenes, sondern das Leben ihrer LeserInnen meint, die für diese unglaublich erfolgreichen Bücher (36. Auflage!) unglaublich viel Geld ausgeben.

Wir indes haben schon immer vor Leuten gewarnt, die ihren zweiten Vornamen abkürzen. Die sind in etwa so schlimm, wie Fahrrad- oder MotorradhelmträgerInnen, die ihren Helm beim Einkaufen nicht abnehmen. Uns machen solche Leute Angst. Schreckliche Angst. Im nächsten Moment ziehen sie ihre Pistole, laufen Amok oder nehmen Geiseln, die sie nicht vor Pfingsten wieder freilassen.

Da nützt es nichts, dass Jesus Christus den Menschen nach Auffassung der Gläubigen die Angst vor dem Tod genommen hat. Immer, wenn jemand mit Fahrrad- oder Motorradhelm den Laden betritt, ist das vergessen. So wie der Sinn der Pfingstfeiertage. Für die Gläubigen sind sie der Höhepunkt des Osterfestes. Für die Ungläubigen sind sie der geeignete Termin, die Steuererklärung zu machen oder endlich den Knopf ans Sakko wieder anzunähen. Oder die Gelegenheit, vor dem Streik im öffentlichen Dienst noch einmal ausgiebig mit den Bussen und Bahnen der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) durch das lange Bremen zu fahren. In diesem Sinne ein frohes Fest taz