Schlachte ohne Schiffe

Voraussichtlich muss eine Videoanlage installiert werden / Kosten: sechsstellig

Die Schlachte wurde fertig, die Expo in Hannover fing an, und noch immer sind die 13 Pontons an der Bremer Promeniermeile fast leer. Und: Auf Touristen-Attraktionen von der „Admiral Nelson“ Fregatte bis zum Schnellboot „Speedy“ wird man noch einige Zeit warten müssen. Der Grund: Die einheimischen Schiffseigner streiten derweil um die Sicherheitsbestimmungen. Und wer die dadurch entstehenden Kosten tragen soll.

Laut Binnenwasserverordnung muss jedes Schiff nachts bewacht werden. Dadurch soll verhindert werden, dass Schiffe durch Rowdies vom Ponton losgemacht werden und auf die Weser hinaustreiben. Voraussetzung für das entsprechende Wachpersonal ist darum auch, dass die Leute in der Lage sind, einer solchen Lage adäquat zu begegnen. Sie müssen also unter anderem ein Schiff führen können. Das treibt die Kosten für das Wachpersonal zusätzlich in die Höhe - vor allem für die Reeder entstehen so unliebsame Zusatzkosten.

Allerdings stellt sich mittlerweile die Frage, wie es überhaupt zu dieser absoluten Planungspanne in dem so hochgelobten Expo-Projekt kommen konnte. „Jeder, der auf dem Wasser fährt, weiß das“, erklärt das Wasser- und Schifffahrtsamt. Das Planungsamt für die Schlachte anscheinend nicht - Ausnahmegenehmigungen oder Alternativen fehlen in den Bestimmungen. „Wir gingen davon aus, dass die das entsprechend planen“, erklärt eine Reederei auf Anfrage.

Jetzt wird das nachgeholt: Bis ein dauerhaftes Konzept vorliegt, soll nachts patroulliert werden. In Zukunft könnte eine Videokamera für Sicherheit sorgen. Rund um die Uhr stünde ein Sicherheitsteam einsatzbereit.

Ein Antrag beim Wasser- und Schifffahrtsamt wurde aber noch immer nicht eingereicht - noch muss die Stadt mit den Reederein die Kosten für die Videotechnik in sechsstelliger Höhe klären: Den Hauptteil dürfen sich die Reeder untereinander teilen, die pro Jahr schon zwischen 1.500 und 3.500 Mark Ponton-Miete zahlen. Im Zweifelsfalls sei aber auch ein Zuschuss der Stadt drin. pipe