Tupperseufzer, unkaputtbar

Karens KochKunst – die Serie der taz hamburg für GenießerInnen. Teil 48:Statt Verpackungsmüll – die berühmt-berüchtigten Dosen  ■ Von Karen Schulz

Mit dem grünen Punkt hat die Industrie dem hartnäckigen Ruf nach Müllvermeidung den Wind aus den Segeln genommen – auch wenn Skandale und Gerüchte immer wieder darauf hinweisen, dass dieses Entsorgungssystem weit von Perfektion entfernt ist. Müllvermeidung im eigenen Haushalt beschränkt sich daher mittlerweile oft auf den Gebrauch von Leinenbeuteln, die jedoch die Plastiktüte auch nicht verdrängen konnten. Die Umverpackungen, die einen Großteil des Hausmülls ausmachen, werden weiter nach Hause getragen, manchmal von dem Seufzer begleitet, dass es doch sinnlos sei, diese im Supermarkt zurückzulassen und so ein Zeichen zu setzen – auch dort wandern sie in die gelbe Tonne.

Dabei könnte man zumindest bei nicht abgepackten Waren an der Theke zu dauerhaften Alternativen greifen und die Umwelt schonen: zum Beispiel mit der altbewährten Tupperdose. Das Sortiment hält Dosen in jeder Größe und Form parat wie zum Beispiel „Kolumbus“, eine robuste Eierschachtel, in der Eier gänzlich unversehrt nach Hause transportiert werden können, ohne dass sich die Pappen dort türmen. Die bunten Schüsseln aus dem 1949 von Earl S. Tupper entwickelten Kunststoff bieten viele Vorteile, die auf einer der unnachahmlichen Tupperpartys von den BeraterInnen vorgeführt werden.

So wurde ebenfalls 1949 der Sicherheitsverschluss patentiert, der runde Schüsseln luftdicht verschließt und den typischen „Tupperseufzer“ beim Entweichen der Luft hinterlässt. Was die Produkte zudem einzigartig macht, ist die Umtauschgarantie: Auch wenn sie eigentlich unkaputtbar sind, werden trotz sachgemäßer Behandlung ausgeleierte oder eingerissene Teile von Tupperware 30 Jahre lang ersetzt.

Wer den Tupper-Versprechungen misstraut, kann sich meist mit einem Blick in die Schränke der Eltern überzeugen – die dort versammelten Stücke in den blassen Pas-telltönen der 60er oder den quietschigen 70er-Jahre-Farben tun schon seit Jahrzehnten fleißig ihren Dienst, meist in bester Kondition.

Auch das merkwürdig anmutende Vertriebssystem, die Tupperparty, existiert schon seit Anbeginn der Tuppertöpfe: Die meisten Teile benötigen besondere Erläuterungen, damit die Gäste kaufbereit sind, schließlich sind die Stücke in der Regel teurer als vergleichbare No-Name-Produkte. Doch sind so manche Tupperteile wirklich durchdacht und intelligent, wie beispielsweise Aufbewahrungsdosen, die mit einem Kühlakku den Transport von leicht verderblicher Ware erleichtern. Ob man hingegen die optisch passende Rührschüssel kauft oder sich bei solch schlichten Teilen an günstigere Fremdprodukte hält, muss der Geldbeutel entscheiden. Schließlich locken weitere Highlights wie der Mix-Fix für Salatsaucen, die praktische Brot-, Gemüse- oder Joghurtdose für Schule oder Arbeitsplatz und die Eisbecher, an die sich die nächste Tuppergeneration noch aus der eigenen Kindheit erinnert: Mit Orangensaft oder Fruchtjoghurt befüllt und tiefgekühlt, sorgen die Tupper-eislutscher für eine ganz eigene Nostalgie.

Wer eine Tupperparty veranstalten möchte, wende sich an die Tupperware Hamburg, G. Loewer de Freyhofer GmbH, Gisela Roll, Tel. 547 79 40 oder surft unter www.tupperware.de .