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10 jahre talkin loud

Arsenal-Fan und Labelchef: Gilles Peterson

Fast könnte man denken, Gilles Peterson wäre eine Figur aus einem Nick-Hornby-Buch: Er ist glühender Arsenal-Fan, er träumt von einem kleinen Plattenladen, in dem er nur Musik verkaufen muss, die ihm selbst gefällt. Momentan aber ist der 35-Jährige noch DJ, Moderator der in fünfzehn Ländern ausgestrahlten „GP Worldwide Radio Show“ und Chef von Talkin Loud. Kurz: eine zentrale Gestalt der Clubkultur der letzten fünfzehn Jahre.

Seine Karriere begann er im Alter von vierzehn Jahren mit einem eigenen Piratensender. Als DJ avancierte er Ende der 80er-Jahre zur Schlüsselfigur der Londoner Rare-Groove-Szene. Während Extasy, Smileys und Acid House einen zweiten „Summer of Love“ einläuteten, etablierten sich seine sonntäglichen „Talkin Loud and sayin’ something“-Sessions im Dingwalls-Club. Musikalisch war alles erlaubt, die Schublade war schnell gefunden: Acid Jazz.

Das Potenzial der von Peterson protegierten Projekte blieb auch den Managern des Plattenmultis Polygram nicht verborgen. So bat man ihn, die Geschicke einer Tochterfirma zu lenken: Talkin Loud. Nach einer extrem erfolgreichen Anfangsphase und einem Durchhänger Mitte der 90er ist das Label im Jubiläumsjahr mit Acts wie Roni Size, 4 Hero, Nu Yorican Soul, Carl Craig’s Innerzone Orchestra und MJ Cole erfolgreicher als je zuvor. C.T.

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