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Stadt ohne Autos

Die Vorbereitungen zum europaweiten autofreien Tag laufen auf Hochtouren  ■ Von Gernot Knödler

In Athen tun sie es, in Barcelona, Helsinki, Nizza, Porto und Wien: Sie lassen ihre Wagen stehen und probieren aus, wie es sich in einer Stadt mit weniger Autoverkehr leben ließe. In halb Europa und alle zur selben Zeit, denn den 22. September hat Romano Prodi, der Präsident der EU-Kommission zum europäischen autofreien Tag ausgerufen und Hamburg macht mit (die taz berichtete). Stellvertretend für den Koordinationskreis, der den Tag vorbereitet, haben jetzt SPD und GAL, der BUND und die Sportjugend die HamburgerInnen aufgerufen, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen.

Der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Hans-Peter de Lorent kündigte an, es werde eine zentrale Veranstaltung „wahrscheinlich am Jungfernstieg“ stattfinden. Der BUND plant, die 4. Niendorfer Zukunftsmeile auf den verkehrsreichen Niendorfer Marktplatz zu verlegen.

Wer selbst einen Fahrrad-Flohmarkt, einen Roller-Korso oder ein Straßenfest veranstalten möchte, sollte das bald beantragen. Denn bis zum 22. August sollen alle Projekte genehmigt sein und in einer Broschüre dargestellt werden. Ansprechpartnerin ist Dirka Griesshaber in der Umweltbehörde, Telefon 428 45-22 28. Und wer zwar gerne selbst etwas organisieren würde, aber keinen Einfall hat, dem hilft eine Ideenbörse im Internet weiter. Unter www.autofreiertag-hh.de können InteressentInnen Erfahrungen austauschen und KooperationspartnerInnen finden. Weitere Informationen gibt es unter www.22september.org.

Ob und wo die Behörden sich dazu bereit finden werden, Straßen und Plätze für Fußgänger, Radler und Skater zu sperren, ist offen. Von ihrem ursprünglichen Vorschlag, in jedem Stadtteil eine Hauptverkehrsstraße zu sperren, war die GAL abgerückt, nachdem ihre Koalitionspartnerin SPD kalte Füße gekriegt hatte.

„Für uns ist der 22. September kein Tag der Zwangsbeglückung“, versicherte Barbara Duden von der SPD. Selbstverständlich werde der Wirtschaftsverkehr nicht behindert werden, wie es die Handelskammer kritisiert hatte. Jeder müsse halt überlegen, wo er an diesem Tag aufs Auto verzichten könnte.

Ihr GAL-Kollege de Lorent wollte den autofreien Tag als „Beitrag zur Wiederentdeckung der Stadt“ verstanden wissen. Manfred Braasch von BUND sprach davon, „die Straßen und öffentlichen Räume den Bürgern zurückzugeben, damit sie erleben, wie ihre Stadt in zehn oder fünfzehn Jahren aussehen könnte“.

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