Japans Mori bleibt im Amt

TOKIO dpa ■ Trotz Verlusten seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) bei der Parlamentswahl soll Japans Ministerpräsident Yoshiro Mori im Amt bleiben. Das beschlossen gestern die LDP und ihre beiden Koalitionspartner, die neobuddhistische Komeito und die Konservative Partei. Das Bündnis hatte am Sonntag trotz Einbußen mit 271 Sitzen eine stabile Mehrheit im 480 Sitze zählenden Unterhaus erzielt. Die LDP verlor jedoch ihre absolute Mehrheit. Die Chefs der drei Parteien einigten sich auf den 4. Juli als Termin für Moris Ernennung. Die Kabinettsbildung wurde für denselben Tag erwartet. Mori kündigte bereits an, mit Blick auf den G-8-Gipfel Ende Juli auf Okinawa Außenminister Yohei Kono und Finanzminister Kiichi Miyazawa in ihren Ämtern zu belassen. Beobachter schlossen nicht aus, dass Mori nach dem Gipfel bei der Wahl des LDP-Vorsitzenden im September mit Rücksicht auf das parteiinterne Gleichgewicht zwischen den einzelnen Parteigruppen gegen einen neuen Partei- und damit auch Regierungschef ausgewechselt wird.