Notstand auf den Molukken in Kraft

JAKARTA ap ■ Nur wenige Stunden nach der Ausrufung des Notstandes ist es gestern auf den indonesischen Molukken erneut zu Schießereien und Bombenexplosionen gekommen. Das Militär kündigte an, einige der 10.200 auf den Molukken stationierten Soldaten auszuwechseln, weil sie sich nicht neutral verhalten hätten. Muslime und Christen hatten den Streitkräften vorgeworfen, sich für die jeweils andere Seite einzusetzen. Der indonesische Präsident Abdurrahman Wahid rief in der Nacht zum Dienstag den Notstand aus. Die Streitkräfte dürfen nun Straßenblockaden errichten, ein Ausgangsverbot verhängen und Verdächtige auf unbestimmte Zeit in Haft nehmen. Der neue Militärchef der Molukken gab den rivalisierenden Gruppen nach einem Bericht der Zeitung Jakarta Post bis Samstag Zeit, ihre Waffen abzugeben. Andernfalls werde er sie mit Gewalt dazu zwingen. Die Spannungen auf den Molukken hatten sich verschärft, als vergangene Woche Muslime ein von Christen bewohntes Dorf überfielen. 100 Menschen kamen dabei ums Leben.