Und es wird Sommer
: Feste soll man so feiern, wie sie fallen

■ Das Ökodorf an der Lesum lädt am Samstag zum großen Sommerfest ein

Finanzsenator Hartmut Perschau hat sich noch immer nicht geäußert: Dürfen die Öko-Siedler vom Verein „Weidedamm“ nun an der Lesum bleiben? Oder werden die Bauwagen und Lehmhäuser doch noch polizeilich geräumt, weil der Fünfjahresvertrag ausgelaufen ist? Den Räumbaggern würde dann unter anderem das Gemeinschaftshaus und der erst kürzlich gepflanzte Maschendrahtzaun – Symbol gegen Spießigkeit und Vorurteile – zum Opfer fallen. Doch bevor schlechte Stimmung aufkommt: Die Chancen auf ein Fortbestehen der Siedlung mit ihren rund 40 Bewohnern stehen derzeit gar nicht schlecht.

„So oder so – gefeiert wird auf jeden Fall“ ist jetzt das Motto für das traditionelle Sommerfest im Ökodorf an der Lesumbroker Landstraße. „Entweder wir machen ein Sommerfest, weil wir bleiben können oder wir machen das Fest, weil wir Eure Solidarität brauchen“, steht auf der Einladung. Gedacht ist das Fest auch für all jene, die ihre Vorurteile gegenüber den naturnahen Bewohnern abbauen oder sich schon immer einmal auf dem vielbeschriebenen Gelände umschauen wollten. Nicht schüchtern sein: Ex-CDU-Fraktionschef Peter Kudella war ebenso schon einmal hier wie SPD-Chef Jens Böhrnsen. Auf dem Lagerfeuer hat man sie nicht gegrillt.

Ab 15 Uhr ist Programm für die Kurzen angesagt. Penny Penski macht Kindertheater. Und die Ollen bekommen Kaffee und Kuchen. Musike jibts außerdem vom „Buchtstraßenchor“, dem schwul-lesbischen Gesangsverein „Da capo al dente“ und einer Samba-Combo. Und später am Abend dann: „Essen, Trinken, Disco Tanz und Dollerei.“ cd

Ort: Lesumbrocker Landstraße 62, neben dem Golfplatz. Immer den unorthodoxen Briefkästen folgen!