Heribert im Hungerstreik

Ex-Gewalttäter Lenz kettete sich an hessisches Leitschaf

FRANKFURT/MAIN taz ■ Aus Protest gegen „die brutalen Zuchtmethoden der hessischen Schäfer“ ist der Tierrechtler Heribert Lenz (Die Wahrheit berichtete) in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Nach Berichten von dpa kettete sich Heribert am frühen Sonntag morgen an das Leitschaf einer Großherde im Frankfurter Norden und verweigerte seither die Nahrungsaufnahme. Vom Deutschen Schafhirtenverband lag zunächst keine Stellungnahme zu der mutigen, unzeitgemäßen Aktion vor. Allerdings sollte sich der Erfolg für Lenz bald einstellen. Nachdem der Naturschützer durch ein gemeinsames Blöken mit dem Leittier Sonntagsspaziergänger in ihrer Ruhe aufstörte, lenkte der Deutsche Schafhirtenverband am Nachmittag ein und erklärte sich bereit, seine Schafzuchtmethoden zu überdenken. Lenz brach den Hungerstreik vorzeitig ab und sagte gegenüber dem Spiegel: „Das ist ein großer Schritt nach vorn für Deutschlands Schafe. Aber wir müssen weiterhin wachsam bleiben. Große Schritte können auch nach hinten losgehen.“