Beatles-Aktie als Buch

Hamburgs Kultursenatorin stellt das mit 990 Mark teuerste Buch über die Lehrjahre der Pilzköpfe in Hamburg vor  ■ Von Sven Tietgen

Ein Pfeffer-und-Salzfarbener Karton in der Größe des Hamburger Telefonbuches, darin eine zweibändige Publikation über die Anfangszeit der Beatles in Hamburg: „Hamburg Days“ heißt das Werk, das mit großformatigen Fotografien von Astrid Kirchherr und Zeichnungen von Klaus Voormann die Beatles im „Star Club“, in der Ausnüchterungszelle der Davidswache und in anderen Örtlichkeiten auf dem Kiez zeigt.

Hamburgs Kultursenatorin Christina Weiss ließ es sich gestern nicht nehmen, die Publikation der Öffentlichkeit persönlich vorzustellen. Im rustikalen Ambiente der Kneipe „Alfons & Gretel“, symbolträchtig gegenüber dem ehemaligen „Star Club“ auf der Großen Freiheit gelegen, lobpreist sie vermeintliche kulturelle Beiträge: „Das Buch trägt dazu bei, die Rolle der Hansestadt bei der Entstehung des Hamburger Sounds zu verdeutlichen, mit dem die Beatles weltberühmt wurden“, behauptet sie. Und: „Die Atmosphäre damals war faszinierend. Es waren Lehrjahre für die Beatles; sie wurden zuerst angestellt, um die Leute in die Läden hineinzulocken. Die Jungs haben hart gearbeitet.“

Neben ihr am Tisch sitzt Ulf Krüger, der die Rechte an den Beatles-Fotos von Astrid Kirchherr hält und den Kontakt zum englischen Verlag „Genesis Publications“ hergestellt hat, der das Buch herausgibt. Er freut sich sichtlich über die Anwesenheit der Kultursenatorin: „Erstmals erkennt die Stadt offiziell an, dass die Anwesenheit der Beatles eine wichtige Zeit für Hamburg darstellt“, sagt er und erzählt Einzelheiten zur Entstehung der Publikation.

Sie sei nach jahrelangen Vorbereitungen in Mailand gedruckt und in Schottland gebunden worden, die Auflage ist limitiert auf 2500 Exemplare. Er verteidigt den Preis von 990 Mark für das englischsprachige Werk: „Das Buch ist eine Geldanlage, wie Aktien auch. In einigen Jahren wird sich der Preis verdoppelt haben“, meint Ulf Krüger.

Auf den Einwand, dass es doch schon mindestens 250 Bücher über die Beatles gebe, antwortet er: „Die Autoren Astrid Kirchherr und Klaus Voormann waren mit den Beatles damals befreundet, und sie zeichnen ein authentisches Bild der Zeit der Beatles in Hamburg. George Harrison hat das Vorwort geschrieben und Paul McCartney das Nachwort. Außerdem sind schon eine Menge Vorbestellungen da. Und wer ein echter Fan ist, der kauft sich das Buch. Auch Ratenzahlung ist möglich.“

„Hamburg Days“ ist erhältlich bei K&K/Ulf Krüger OHG (im Laufgraben 16) oder bei allen WOM-Filialen