Die plätschernde Haupstadt

Berlin will seine Wasserstraßen stärker für den Tourismus nutzen. Wirtschaftssenator Branoner setzt auf die Attraktivität des größten Wassersportreviers in Europa

Berlin will seine reichlich vorhandenen Wasserstraßen stärker für den Tourismus vermarkten. In der Stadt gebe es enorme Entwicklungspotenziale, die genutzt werden sollten, erklärte Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) gestern bei der Vorlage einer entsprechenden Studie. Nötig seien dazu mehr öffentliche Bootsanlege- und Wassertankstellen sowie eine bessere Gastronomie und Hotellerie entlang der Flüsse. Auch müsse die Qualität der Liegeplätze und Marinas verbessert werden. Erforderlich sei ein einheitliches Informations- und Leitsystem.

Berlin liegt inmitten des größten Wassersportreviers Europas. Mehrere 100 Kilometer schiffbare Flüsse und Kanäle sowie sieben Seen können in der Stadt genutzt werden. 1999 haben nach Angaben der Industrie- und Handelskammer 44.000 Boote Berliner Schleusen passiert. Das sind fast 30 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor.

„Es geht um eine künftige Vernetzung von ,Wasser‘ und ,Stadt‘“, sagte Branoner. Keine andere deutsche Großstadt habe eine solche Dichte von Flüssen, Kanälen und Seen.

Die Studie untersuchte 1.116 wasserseitige Einzelstandorte mit insgesamt 27.371 Liegeplätzen. Die Mehrzahl der erfassten Einrichtungen entspreche aber nicht den heute üblichen Qualitätsstandards. Erstmals ermittelte die Studie die Zahl aller Wassersportfahrzeuge in Berlin: Es sind 23.300. DPA