Das Gärtlein der Frau Wallert

Drei Monde war Frau Wallert im DschungelDiesem strotzenden VerhauZuungunsten ihrer SeeleUnd ihrem Körperbau

Und sie bangte: Muss ich, wenn ichDie Heimat jee wieder schauAuch dort den Dschungel schauenDen strotzenden Verhau

Werden im Gärtlein wuchernNessel und BärenklauSo hoch, dass ich nicht zu schauen Vermag des Himmels Blau

Und sie rief: O lieber Gott, mach dochDass mein Gärtlein sich nicht verirrtUnd kein soo ein wüster SchlingelWie dieser Dschungel da wird

Wie Frau Wallert nun nach drei MondenWieder ihr Gärtlein betratIn Göttingen, dem StädtchenAuf vertrautem Längengrad

Da war ihr Gärtlein kein DschungelUnd sie sagte: Ja, da schau herMein Gärtlein, mich dünkt als kämst duGrad frisch vom Frisör daher

Gesäubert vom Wildtrieb die HeckenRasiert das RasenhaarUnd Frau Wallert musste nicht langeSinnieren, wer das wohl war:

Es warn die Heinzelmännchen und -frauchenAus Frau Wallerts NachbarschaftDie der Nachbarin Gärtlein besorgtenWährend deren Gefangenschaft

Hört zu, ihr Rebellen im DschungelWie lange ihr auch haltet Deutsche in HaftNie wird ein deutsches Gärtlein verdschungelnAufgrund deutscher Nachbarschaft

HORST TOMAYER