Embryonen zum Klonen

Britische Regierung plant neues Gengesetz mit weitreichenden Folgen. Entschiedene Proteste

LONDON taz/dpa ■ Die britische Regierung hat sich nach Informationen der Sonntagszeitung Observer entschlossen, das Klonen menschlicher Embryonen im Frühstadium zu erlauben (www.observer.co.uk). Die Entscheidung werde im September bekannt gegeben. Britische Wissenschaftler könnten so eine führende Position in der Gentechnik erobern. In anderen Ländern ist das Verfahren verboten. Wissenschaftsstaatssekretär Lord Sainsbury wurde mit den Worten zitiert: „Der wichtige Nutzen, der sich aus dieser Forschung ergeben kann, überwiegt alle anderen Erwägungen.“ Die geklonten Embryo-Zellen sollen dem Bericht zufolge zunächst nur für wissenschaftliche Experimente verwendet werden. Möglicherweise werde es später aber auch erlaubt sein, aus den Zellen menschliche Organe für Transplantationen zu entwickeln. Viele Menschen, die zurzeit noch vergeblich auf Spenderorgane warteten, könnten dann gerettet werden. Das Klonen von Embryonen wird als eine wichtige ethische Schwelle angesehen. Entsprechend wütend ist der Protest in Großbritannien unter anderem von kirchlichen Gruppen. Katholiken kritisieren, dass so menschliches Leben zum Zwecke des Klonens geschaffen werde. rem