Fußball auf dem rechten Flügel

Erwartungsgemäß kam es am Sonntag bei einem Freundschaftsspiel des FC St. Pauli beim VfR Neumünster zu Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der dortigen rechten Szene und St.-Pauli-Fans. Ungefähr zur 30. Spielminute versuchten etwa 25 Skinheads in kleinen Gruppen, die Stehtribüne der Anhänger des Hamburger Zweitligisten zu stürmen. Doch bevor die Fäuste fliegen konnten – die Angreifer waren nach Mitteilung der Polizeiinspektion Neumünster unbewaffnet – griffen die Beamten ein und nahmen 12 Randalierer fest. Dem Rest der Gruppe gelang es, über einen Zaun in Richtung des nahe gelegenen Tierparks zu fliehen. Auch nach der Partie, die der FC St. Pauli mit 6:1 gewann, lauerten die Skinheads entlang des Weges den Fans des Gästeteams auf. Die Polizei jedoch eskortierte St. Paulis Anhang, der friedlich blieb und sich nicht provozieren ließ, zur Bahn und verteilte einigen Rechten Platzverweise. Da laut Polizei-Pressesprecher Sönke Hinrichs keine Straftaten verübt wurden, wurde das festgesetzte Dutzend nach Abfahrt des Zuges und erkennungsdienstlicher Behandlung wieder frei gelassen. Der Einsatzleiter der Polizei wertete den Angriff nicht als Hooligan-Attacke, sondern als einen Akt von rechts gegen links. Bereits in der Vergangenheit war es bei Spielen der Millerntor-Amateure und dem VfR zu Gewalttätigkeiten gekommen. Hinrichs zieht daraus den Schluss, dass beim Match in der kommenden Oberliga-Saison die Polizeipräsenz verstärkt werden muss. else