„Eine populistische Forderung“

Der Bundesvorsitzende der NPD, Udo Voigt, sieht einem drohenden Parteiverbot gelassen entgegen

 taz: Ihre Partei soll verboten werden.

Udo Voigt: Wir sehen diesem Verbot natürlich ganz locker entgegen. Im 36. Jahr der NPD ist dieses eine propagandistische, populistische Forderung, wie sie viele Innenminister schon mal draufhatten. Damit ist noch keiner durchgekommen. Außerdem kann man danach Neuorganisationen schaffen.

Wie kommen Sie mit der Rolle als geistig-moralischer Pate von Brandstiftern zurecht?

Natürlich übernehme ich solche Patenschaften nicht, denn die NPD hat generell immer erklärt, dass sie Gewalt zur Durchsetzung der poltischen Ziele vehement ablehnt. Und wer eine derartige Politik betreiben möchte, dessen Platz ist nicht in der NPD, und der wird auch von den entsprechenden Ordnungsverfahren der Partei heimgesucht.

Der Mann, der eine Brandbombe auf die Synagoge in Erfurt geschmissen hat, sagt, er sei in NPD-Schulungen aufgestachelt worden . . .

Es ist normal, dass in einer nationalen Partei von völkischen Dingen die Rede ist, und dass gelehrt wird, dass wir das Land der Deutschen und keine multikulturelle Gesellschaft sind. Die andere Thematik ist, dass der Angeklagte von Erfurt kein Mitglied der NPD mehr ist, er ist ausgetreten.

„Ethnisch homogene Völker ruhen in ihrer Identität und können durch organisierten Willen ihre nationalen und sozialen Gesamtinteressen jederzeit nach innen vertreten“. Wie interpretieren Sie diesen Satz aus der NPD-Mitgliederzeitung ?

Das interpretieren Sie als fremdenfeindlich. Für uns ist die Sache vollkommen klar, dass wir unser Vaterland lieben und folglich auch akzeptieren, dass andere Menschen ihr Vaterland lieben und dass wir einen Weg suchen, wie alle Leute letztendlich in ihrer Region, in ihrem Land glücklich werden.

Das ist Futter für Rassisten.

Wenn Übergriffe auf Fremde in Deutschland stattfinden, ist das ganz gewiss eine leidvolle Geschichte, die aber die etablierten Parteien zu ver- antworten haben, die hemmungslos weiterhin Zuströme von Ausländern erlauben, jetzt sogar über die Green Card, während die nicht in der La- ge sind, das Recht auf Arbeit für alle Deutschen zu garantieren und damit auch rechnen müssen, dass sich irgendwann ein Widerstandswille im Volke kundtut. Das ist aber eine normale völkische Reaktion. Die brauchen wir nicht zu steuern.

INTERVIEW: ANNETTE ROGALLA