: Rund um die Uhr
VW will seine Zweigwerke stärker vernetzen
Zum Volkswagen-Konzern (Hauptsitz: Wolfsburg) gehören neun verschiedene Marken und zweiundvierzig Standorte in aller Welt. Rund 306.000 Beschäftigte arbeiten für den Konzern, etwa die Hälfte davon in den inländischen Werken von VW und Audi.
Regionale Schwerpunkte außerhalb Deutschlands sind mit jeweils dreißig- bis sechsunddreißigtausend Beschäftigten Westeuropa (vor allem Spanien, Portugal), Osteuropa und Südamerika (Brasilien, Argentinien). Mit sechstausend Beschäftigten gehört Uitenhage/Südafrika zu den Standorten mittlerer Größe.
Zwischen den Standorten gibt es ein weltweites, durch Intranet geknüpftes Netz von Lieferbeziehungen, Produktionslinien und Informationswegen, das von einer interkulturell agierenden Managerschicht in Gang gehalten wird.
Durch die Standardisierung von Bauelementen (beispielsweise Plattformstrategie) und die parallele Produktion einzelner Modelle an verschiedenen Standorten kann der Konzern kurzfristig auf regionale Besonderheiten reagieren – seien es Nachfrageschwankungen oder auch Produktionsstörungen.
Der Golf A4 zum Beispiel wird an sechs Standorten in der Bundesrepublik Deutschland, in West- und Osteuropa, in Südamerika und in Südafrika montiert. Die Golfplattform kommt auch bei anderen Konzernmarken (Audi, Seat, Skoda) zum Einsatz.
Die Globalisierung der Arbeitsabläufe im Konzern macht die einzelnen Produktlinien an den Standorten austauschbarer und die Belegschaften erpressbarer. Die Vernetzung wird zunehmend auch die qualifizierten Arbeitsprozesse erfassen.
Volkswagen plant, mit der Globalisierung Ernst zu machen: Mittelfristig soll ein Teil der Entwicklungsarbeit in das weltumspannende Intranet verlagert werden. Damit können Ingenieure der Entwicklungszentren in Europa, Brasilien und der Volksrepublik China in einer Art globaler Kontischicht die Arbeit an einem bestimmten Projekt „mit der Sonne um den Globus wandern“ lassen.
Die Wertschöpfungsketten können damit nicht mehr national zugeordnet werden. MARKE
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