In Emden kanzlert's

■ Noch mehr Museen: G. Schröder eröffnet bald zwei neue Kunsthäuser

Emden/Oldenburg. Gleich zwei Mal wird Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im Herbst neue Häuser für die Kunst im Nordwesten einweihen. Die um das Doppelte erweiterte Kunsthalle in Emden wird am 3. Oktober eröffnet. Am 13. November folgt das Horst- Janssen-Museum der Stadt Oldenburg.

Anstoß für den 14 Millionen Mark teuren Erweiterungsbau der 1986 von Henri Nannen in seiner Heimatstadt gebauten Kunsthalle war die hochkarätige Schenkung der Sammlung des Münchner Galeristen Otto van de Loo. Es war der letzte Kunst-Deal, den der langjährige Chef der Illustrierten „Stern“ und Kunstsammler Nannen vor seinem Tod 1996 noch einfädeln konnte. Anstelle des bereits Schwerkranken war Gerhard Schröder, damals noch Ministerpräsident in Niedersachsen, mit Nannens Ehefrau Eske nach München gereist. Es gelang ihnen, den 72 Jahre alten Otto van de Loo davon zu überzeugen, dass seine Sammlung mit Werken des abstrakten Expressionismus in Ostfriesland angemessen und dauerhaft ausgestellt werden würde.

Auch die Stadt Oldenburg verdankt das Museum für ihren Ehrenbürger Horst Janssen (1929 bis 1995) dem Wunsch eines Sammlers nach einem öffentlichen Haus für seine Schätze. Verärgert über das Desinteresse in Janssens Heimatstadt Hamburg verkaufte das Ehepaar Carl und Carin Vogel seine knapp 2.000 Blätter umfassende Janssen-Sammlung an einen Oldenburger Mäzen. Der wiederum überließ der Stadt die Sammlung mit der Auflage, dafür ein Museum zu bauen.

Der Anbau an das Stadtmuseum kostet 11,8 Millionen Mark, von denen das Land Niedersachsen sechs Millionen beigesteuert hat. Mehrere Millionen stellten ein Förderverein und Sponsoren zur Verfügung. Das Projekt drohte trotzdem zu scheitern, als der Rat der Stadt Oldenburg die Übernahme des städtischen Finanzierungsanteils in Höhe von 1,1 Millionen Mark verweigerte. Dank eines anonymen Spenders konnte dann trotzdem gebaut werden. dpa