Waffenruhe vorbei

Rebellengruppe in Kaschmir überfällt indische Soldaten

DELHI taz ■ Der dreimonatige Waffenstillstand in Kaschmir hat bereits nach zwei Wochen ein Ende genommen. Am Dienstag kündigte der Chef der kaschmirischen Untergrundorganisation Hizbul Mudschaheddin, Sayed Salauddin, in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad das am 24. Juli gemachte Angebot einer Feuereinstellung auf.

Er schob die Schuld dafür der Intransigenz der indischen Regierung zu, die den mutigen Schritt der Hizbul, mit dem sich diese stark exponiert habe, nicht honoriert habe. Die Kommandanten im Feld wies er an, jeden Kontakt mit der indischen Armee abzubrechen und wiederum ihre Waffen sprechen zu lassen. Gestern wurden bei einem Überfall der Hizbul 12 indische Soldaten getötet.

Die Ankündigung Salauddins erfolgte nur Minuten nach Ablauf des Ultimatums, das er letzte Woche zusätzlich ins Spiel gebracht hatte. Es lautete, dass Delhi bis zum 8. August um 17 Uhr einer Beteiligung Pakistans an den anrollenden Verhandlungen zwischen den Hizbul und Indien zustimmen müsse. Noch geprägt vom Schock der Massaker an Zivilisten am 1. August, die sie Pakistan in die Schuhe schob, hatte die indische Regierung diese Forderung scharf zurückgewiesen.

BERNARD IMHASLY