Soundcheck

Gehört: Zeromancer/69 Eyes. Wegen einer Vorband geht man wohl nicht allzu häufig in ein Konzert: So hat es den netten Menschen im Molotow-Büro sicher auch erstaunt, dass Zeromancer fast pünktlich um 21.30 Uhr auf der Bühne standen und damit die ihnen zuerkannte Zeit voll auskosteten, sehr zur Freude der anwesenden Fans. Innerhalb weniger Minuten war die überwiegend norwegisch besetzte Band von Null auf Hundert: So fand fast das gesamte, seit sechs Wochen erhältliche Debütalbum Clone your lover Platz, bis Zeromancer die Bühne für den Haupt-act räumten. Ihr eingängiger Industrial-Crossover-Pop orientiert sich an Bands wie Nine Inch Nails, ist aber durchaus eigenständig und beweist streckenweise Hitqualität für die Indie-Charts. Konsequent auch die optische Orientierung an Filmen wie Matrix. Die finnischen 69 Eyes brachten mit ihrem „Dark City Rock“ einen weiter zurückliegenden Stil auf die Bühne: Mit wallender Mähne und Sonnenbrille erinnerte der Sänger z. B. an die Sisters of Mercy. Der Sound: Straighter Rock, bodenständig, beim neuen Singlehit Gothic Girl melodiöser, doch insgesamt wenig überraschend. Eine generationenübergreifende Gegenüberstellung. Karen Schulz